Glücksbringer 1


Erlaube jeder Seele ihren Weg - ihr Sein, Tun und Haben


Die Grundlage zu einem neuen Bewusstsein, über das wir und unsere Mitmenschen Zufriedenheit und Glück erfahren und erleben, ist die, dass jeder sein eigenes Glück in diesem Leben erfahren und erleben darf. Im Bezug dazu habe diese Überschrift gewählt, weil ich des Öfteren feststelle, dass wir Menschen mit „guten Absichten“ nicht unbedingt unseren Mitmenschen etwas „gutes Tun“, denn unser Bewusstsein von „Gut“ - was im Bezug zu unserem Leben so sein mag - muss nicht das Bewusstsein von „Gut“ für unsere Mitmenschen sein.

 

Um das verstehen zu können, musst du zuvor verstehen, dass wir nicht auf diesem Planeten leben, um eine allgemeine Meinung von „Gut“ und „Nicht-Gut“ sowie von „Richtig“ und „Falsch“ anzunehmen und danach zu leben. Würdest du das tun - was bedauerliche Weise auch der größte Teil der Menschen tut - könnte nicht eine jede einzelne Seele ihre eigenen Erfahrungen machen. Wenn es also einen Grund und einen Sinn für dein irdisches Leben gibt, dann ist es der, dass du herausfindest was du in diesem Leben sein, tun und haben möchtest, um im Bezug dazu deine gewählten Erfahrungen zu machen. Diese ganz eigenen Erfahrungen können also nicht zwangsläufig gleichzeitig die gewünschten Erfahrungen deiner Mitmenschen sein - auch wenn diese ähnlich ausfallen mögen. Eine objektive Beurteilung des Lebens im Bezug zu „richtig“ oder „falsch“ kann also nur im Bezug zu deinem Leben getroffen werden und niemals im Bezug zu deinen Mitmenschen. Damit ist selbstverständlich auch die Beurteilung von „Benachteiligung“ und „Behinderung“ gemeint.

 

Es ist nun einmal eine Tatsache, dass eine große Anzahl von Menschen in das hineingeboren werden, was wir Menschen allgemein als „nachteilige Umstände“ bezeichnen. Aber ebenso ist es eine Tatsache bzw. die Wahrheit, dass aus einer sehr hohen Bewusstseinsebene betrachtet niemand „benachteiligt“ ist, denn jede Seele erwählt und erschafft sich selbst als Mensch genau die Ereignisse und Umstände, die sie braucht, um das zu erreichen, was sie erreichen will - also damit ihre gewünschten Erfahrungen macht. Wir erwählen uns unsere Eltern und das Land, in dem wir geboren wurden, sowie Umstände, die alle unseren „Wiedereintritt“ ins Leben begleiten.

 

Auf dieser Grundlage fahren wir im Laufe unseres Lebens fort, die Menschen, Ereignisse und Umstände auszuwählen und zu erschaffen, die uns die erwünschten, genau richtigen und perfekten Gelegenheiten verschaffen sollen, um uns so zu erkennen, wie wir wahrhaft sind. Mit anderen Worten: Niemand ist „benachteiligt“ in Anbetracht dessen, was die Seele zu erreichen wünscht. Es mag zum Beispiel die Seele den Wunsch haben, in einfachen und armen Verhältnissen zu leben, in einem behinderten Körper ein neues Leben zu beginnen oder in einer unterdrückten Beziehung oder Gesellschaft unter enormen persönlichen, politischen und ökonomischen Druck geboren zu werden, um damit Bedingungen herzustellen, die sie für das braucht, was sie erreichen und erfahren will.

 

Lerne also zu verstehen und zu akzeptieren, dass dein Mitmensch evtl. gerade diese von dir festgestellten „benachteiligten Verhältnisse“ genau die von ihm Gewünschten sind - und erlaube damit dieser Seele ihrer erwählten Weg. Dann wirst du dich auch bemühen, für deine Mitmenschen „die wahre Nächstenliebe“ zu empfinden, die dich nicht veranlassen wird, sich deinen Mitmenschen gegenüber verpflichtet oder verantwortlich zu fühlen und dich nicht Sorgen um sie machen lässt. Mit diesem Bewusstsein, drückst du dein Verständnis und deine Akzeptanz aus, dass eine jede Seele ihr eigenes Schicksal – und damit eigene Erfahrungen - wählen darf, wählen muss und dies auch tut. Deine Liebe zu deinen Mitmenschen drängt sich ihnen nicht auf, sondern achtet und akzeptiert sie. Wenn du um Hilfe gebeten wirst, fühlst du dich nicht zur Hilfe verpflichtet, sondern tust es aus einem Gefühl der wunderbaren Gelegenheit heraus, die dir deine Beziehung zu Mitmenschen bietet, zu entscheiden und zu sein, wer-du-wirklich-bist. Deine Liebe zu Mitmenschen lässt keine Handlungsweise zu, die absichtlich eine andere Person missbraucht oder zerstört. Ebenso unangemessen wird es sein, die Bedürfnisse derer, die du dazu gebracht hast, von dir abhängig zu sein, zu vernachlässigen.

 

Du wirst im Bewusstsein dessen, das wir alle eins sind, selbstverständlich auf das Wohlergehen deiner Mitmenschen achten. Denn erst wenn es deinen Mitmenschen „wohl geht“, kann es auch dir wahrhaftig wohl ergehen. Vollkommenes individuelles Glück eines einzelnen Menschen ist nur über das kollektive Glück aller Menschen möglich. Um diesen Zustand zu erreichen und zu erhalten, wirst deine Liebe, Mitgefühl (nicht zu verwechseln mit Mitleid, was nicht das Gleiche ist und nicht angemessen wäre) und deine Güte anderen Mitmenschen gegenüber uneingeschränkt, bedingungslos und grenzenlos sein. Es werden sich für dich in diesem Zusammenhang daher auch nicht die Fragen stellen: Warum und weshalb ist mein Mitmensch in diese Lebenssituation gekommen? Warum und weshalb hilft er sich nicht selbst? Wie viel Liebe, Mitgefühl und Güte sind meinem Mitmenschen gegenüber angemessen? Was bekomme ich dafür als Gegenleistung? So wie wir Menschen alle Liebe, Mitgefühl und Güte von unserem Schöpfer uneingeschränkt, bedingungslos und grenzenlos erhalten - und sie somit auch verdienen - verdient auch dein Mitmensch uneingeschränkte, bedingungslose und grenzenlose Liebe, Mitgefühl und Güte ... was sich in vielen deiner „Handlungen“ und ebenso vielen „Nichthandlungen“ ausdrückt, so auch in der, dass du jeder Seele ihren Weg erlaubst.

 

Am Ende dieses Kapitels möchte ich dir noch folgende Weisheit übermitteln: „Wenn sich jeder Mensch nur um sein Glück kümmern würde, dann hätten wir nur glückliche Menschen!“



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