Glücksbringer 18


Lieben zu können, ist der Weg zu wahrer Zufriedenheit und wahrem Glück


Ich glaube, dass ich mit diesem Kapitel ein wichtiges Thema anspreche, das den meisten Menschen nicht recht bewusst ist, was sich dahinter verbirgt. Für uns Menschen geht es wohl eher darum geliebt zu werden. Geliebt zu werden, gehört für uns Menschen sicher zu den bedeutenden, wenn nicht sogar lebenswichtigen Themen unseres Lebens. Die meisten Menschen trachten also im Leben vermehrt danach, von anderen Mitmenschen geliebt zu werden. Oft ist dieses Bemühen mit großen Enttäuschungen verbunden, wenn „geliebt werden“, in dem Umfang wie man es sich erhofft hat, nicht eintritt. Das Resultat davon kann verminderte Liebe gegen sich selbst und den Mitmenschen sein. Nach „der Liebe“ zu suchen - die dir von anderen entgegengebracht werden sollte -, um Zufriedenheit und Glück zu erlangen, ist ein ebenso hoffnungsloser Weg, wie Streben nach mehr materiellem Haben, um damit Zufriedenheit und Glück zu erlangen.

 

Es gibt einen Spruch, der besagt: „Willst du geliebt sein, so liebe zu erst, Liebe kann nur gedeihen, wenn du sie nährst!“ An diesem Spruch ist sicherlich etwas Wahres, und er ist sicherlich ein erster Schritt in die richtige Richtung. Aber ich möchte da noch etwas weiter gehen. Um in deinem Leben wirkliche Zufriedenheit zu erlangen, geht es nicht vordergründig darum, von anderen Menschen oder Lebewesen geliebt zu werden. „Lieben zu können“, ist der wahre Reichtum, der unsere Seele frohlocken lässt und uns zutiefst zufrieden macht. Lieben zu können, ist ein göttlicher Zustand. Das Göttliche hat dir aus seiner Liebe alle Möglichkeiten gegeben, damit du alles Sein, Tun und Haben kannst, was immer du dir erwählst. Als Gegenleistung dafür erwartet es nichts - und akzeptiert sogar, dass es von dir nicht einmal geliebt wird. Seine Liebe zu dir wird weder durch mangelnde Gegenliebe, noch durch „falsches Verhalten“ reduziert. Die göttliche Liebe zu dir ist immer in vollkommener Weise gegenwärtig.

 

Vielleicht kennst du in einigen Bereichen des Lebens, den Zustand der Liebe, der keine Gegenliebe benötigt: Die Mütter unter uns, die ihr Kind über alles lieben, ohne Gegenliebe zu erwarten. Verliebte, die sich ganz und gar in eine andere Person verliebt haben, die alles an dieser Person mögen, ohne Gegenliebe davon abhängig zu machen oder Gegenliebe zu erhalten. Der Tierliebhaber, der sein Tier (Katze, Hund, Pferd usw.) - oder alle Tiere - liebt, ohne von ihm/ihnen Gegenliebe zu erwarten oder zu bekommen. Der Autoliebhaber, der sein Auto liebt, ohne Gegenliebe zu erhalten. Ebenso der Naturliebhaber, der in die Natur geht, die Einzigartigkeit der Natur so liebt, wie sie ist, und sich an ihr erfreut, ohne jemals von der Natur geliebt zu werden. Man könnte hier sicherlich noch weitere Themen wie Arbeit, Sport, Hobbys usw. hinzufügen, und es fällt dir sicherlich zu diesem Thema auch noch das eine oder andere ein, was dich persönlich betrifft. Durch diese kurzen Hinweise ist dir sicherlich verdeutlicht worden, worum es im Leben bei dem Thema „Liebe“ geht. Das Leben zu lieben, mit all seinen Facetten und Möglichkeiten, die es dir bietet, das ist wahres göttlich gegebenes Leben. Lieben zu können, ist ein Seinszustand, der dir bewusst werden lässt, wer-du-bist.

 

Für die Liebe und einen wahrhaft liebenden Menschen gibt es keine Grenzen irgendwelcher Art. Die Liebe überwindet alle Barrieren und Traditionen. Die Liebe ist an keine Erwartung gebunden und ist in sich selbst Erfüllung und Lebensglück. Alles andere im Leben verliert an Bedeutung und damit auch die Treue. Ein wahrhaft liebender Mensch lebt, um zu lieben und wird selbst Ausdruck der Liebe. Er liebt das Leben mit allem, was es an neuen Möglichkeiten und neuen Variationen bietet. Er fragt nicht nach der „großen Liebe“, denn für ihn gibt es keine Unterschiede. Es gibt für ihn zwar Unterschiede in der Individualität der Menschen, aller Lebewesen und aller Dinge des Lebens, die er auch liebt – aber er liebt die Unterschiede nicht mit unterschiedlicher Intensität. Er liebt dieses Individuelle und jenes Individuelle und beides ist ihm gleich wichtig. Für diesen Menschen - der du sein kannst - gibt es nur die „allumfassende“ Liebe und keine „größere“ Liebe und auch keine „geringere“ Liebe. Und für diesen wahrhaft liebenden Menschen gibt es keine Fixierung, sondern nur noch völlige Freiheit und Offenheit in der Hingabe des Lebens, die sich in der Wechselhaftigkeit alles Lebenden ausdrückt.

 

Wenn du wirklich tief und innig liebst, brauchst du nichts und erwartet nichts im Leben, du genießt aber alle Möglichkeiten, die sich dir bieten, und erfreust dich daran. Deine Liebe zwingt sich auch nicht auf, sondern akzeptiert andere Mitmenschen, Lebewesen und Lebensformen so, wie sie sind oder es ist. Deine Liebe erkennt in dem Bestehenden und Vorhandenen „die Einzigartigkeit“, und trachtet nicht danach, es verändern zu müssen. Deine Liebe kennt keine Trennung, zwischen verschiedenen Rassen und Lebewesen. Deine Liebe kennt das Göttliche - aus dem sie stammt – und erkennt somit sich selbst. Mit diesem Bewusstsein schließt sich der göttliche Kreislauf: Du liebst dich selbst und somit alles, was ist - und Liebe wird zu dem, was sie ist: Sie ist „Das Göttliche!“