Glücksbringer 24


Wenn wir nicht werden wie die Kinder ...


werden wir nicht das Himmelreich sehen und erleben! – vorausgesetzt, wir möchten im Himmelreich leben. Im Himmelreich leben, bedeutet das spirituelle Leben auf dieser Erde so bewusst zu leben und zu nutzen, wie es als göttliche Schöpfung erschaffen und mit all seinen wunderbaren Möglichkeiten für uns Menschen zur Verfügung gestellt wurde.

 

Das vom Göttlichen geschaffene Leben ist ein Spiel, in dem du der Spielende bist. In dieser Welt des Relativen kannst du alles sein, tun und haben, was immer du dir vorstellst. Wenn du als Kind des Göttlichen dieses Spiel so spielst und nutzt, wie es gedacht ist, wirst du in deinem Leben das Himmelreich sehen und erleben - was gleich bedeutend ist, mit Frieden, Harmonie, Zufriedenheit und Glück. Aber beantworten wir zuerst einmal die Frage, was denn überhaupt ein Himmelreich ist?

 

Himmel und Hölle

 

Das Himmelreich (auch Himmel) ist spirituell betrachtet das Gegenstück von der Hölle. Wenn du wählen könntest, ein Leben im Himmel oder in der Hölle zu verbringen, dann würdest du dir doch wohl ein Leben im Himmel wünschen. Um aber vielleicht den Himmel besser verstehen zu können, hier eine kurze Beschreibung über die Hölle. Also stellen wir uns zuerst die Frage: „Gibt es eine Hölle? ... und wenn ja, was ist die Hölle?“ Ja, es gibt eine Hölle, aber sie ist nicht das, woran du bei dem Begriff denkst, und du erfährst sie nicht aus Gründen, wie die Religion davon berichtet. Die Hölle ist die Erfahrung des schlimmstmöglichen Resultats deiner gewählten Optionen, Entscheidungen und Schöpfungen. Sie ist die natürliche Konsequenz eines jeden deiner Gedanken, die das Göttliche leugnen oder „nein“ sagen zu dem, wer-du-bist in Beziehung zum Göttlichen. Sie ist der Schmerz, den du durch falsches Denken erleidest. Doch selbst der Begriff „falsches Denken“ ist missverständlich, weil es in diesem Sinn nichts gibt, was falsch ist. Die Hölle ist das Gegenteil von Freude. Sie ist das Unerfülltsein. Sie ist das Wissen über wer-und-was-du-bist und das Scheitern, dies zu erfahren. Sie ist weniger und geringer sein. Das ist die Hölle! - und für deine Seele gibt es keinen schlimmeren Zustand.

 

Ich möchte hierzu einen Satz von Rainer Maria Rilke zitieren, der auch am Anfang des Buches steht: „Wenn jemand stirbt, nicht das allein ist Tod! ... Tod ist, wenn jemand lebt und es nicht weiß!“

 

Aber die Hölle, von der wir hier sprechen, existiert nicht an dem Ort, den wir Menschen uns in unserer Fantasie vorstellen - wo wir einem ewigen Feuer ausgesetzt sind und immerwährende Qual und Folter erleiden. Was sollte das Göttliche damit bezwecken? Warum sollte das Göttliche das Bedürfnis nach Rache oder Bestrafung haben, wenn wir als Menschen scheitern? Wäre es nicht ganz einfach für das Göttliche, sich uns zu entledigen? Welcher rachsüchtige Teil des Göttlichen sollte fordern, dass wir einem ewigen, unbeschreiblichen Leiden unterworfen werden? Würde nicht, wenn „das Bedürfnis nach Gerechtigkeit“ die Antwort wäre, eine einfache Verweigerung, der Gemeinschaft mit dem Göttlichen im Himmel, dem Zweck der Gerechtigkeit dienen? Ist denn da auch noch das Hinzufügen unendlicher Pein erforderlich? Es muss uns hier deutlich werden, dass es eine solche Erfahrung nach dem Tod, wie sie unsere auf Angst gegründeten Theologien konstruiert haben, nicht gibt. Aber es gibt die Erfahrung der Seele, die so unglücklich, so unvollständig, so viel weniger als ganz, so getrennt von der größten Freude des Göttlichen ist, dass es für unsere Seele die Hölle sein würde. Doch das Göttliche schickt uns nicht dorthin und bewirkt auch nicht, dass wir von einer solchen Erfahrung heimgesucht werden. Wir Menschen selbst erschaffen diese Erfahrung, wann immer wir unser Selbst auf irgendeiner Weise von unserer höchsten gedanklichen Vorstellung von uns selbst abtrennen und wann immer wir das ablehnen, wer-und-was-wir-wirklich-sind.

 

Nun stellt sich für dich die Frage: Wenn es keine Hölle gibt – heißt das, du kannst tun, was du willst, handeln, wie es dir beliebt, eine Tat begehen ohne Angst vor Vergeltung? ... Brauchen wir die Angst, um das zu sein, zu tun und zu haben, was an sich richtig für uns ist? Muss uns erst gedroht werden, damit wir „gut sind“? Und was bedeutet überhaupt „gut sein“? Wer hat letztlich das Sagen darüber? Wer legt die Richtlinien fest? Wer macht die Regeln? Die Wahrheit ist: Wir selbst machen die Regeln und wir selbst legen die Richtlinien fest. Im Bezug zu deinem Leben entscheidest du selbst, wie gut du etwas gemacht hast und wie gut du vorankommst. Denn du bist derjenige, der entschieden hat, wer-und-was-du-wirklich-bist – und wer-du-sein-willst. Und du selbst bist der Einzige, der einschätzen kann, wie gut du etwas machst. Kein anderer wird hier jemals über dich richten, denn warum sollte und könnte das Göttliche über seine eigene Schöpfung urteilen und sie schlecht nennen?

 

Wenn das Göttliche wollte, dass wir Menschen vollkommen sind und alles perfekt machen, dann hätte das Göttliche uns von Anfang an im Zustand absoluter Vollkommenheit belassen. Bei diesem ganzen Prozess geht es doch nur darum, dass wir uns selbst entdecken, unser Selbst erschaffen, so wie wir wirklich sind – und wie wir wirklich sein möchten. Aber das könnten wir nicht, wenn wir nicht auch die Wahl hätten, etwas anderes zu sein. Sollte das Göttliche uns bestrafen, weil wir eine Wahl getroffen haben, die das Göttliche uns selbst zur Verfügung gestellt hat? Warum hat das Göttliche, wenn es nicht wollte, dass wir eine weitere Wahl treffen können, noch weitere Wahlmöglichkeiten erschaffen?

 

Kommen wir noch einmal auf die Frage zurück: „ob du alles tun kannst, ohne Angst auf Vergeltung?“ Ja, du magst ohne Angst vor Vergeltung tun, wie dir beliebt. Aber es wäre dir dienlich, wenn du dir der Konsequenzen bewusst wärst. Konsequenzen sind Resultate, natürliche Ergebnisse. Sie sind keine Vergeltung oder Bestrafungsmaßnahmen. Ein Resultat ist ein Resultat. Es ist das, was sich, ziemlich vorhersehbar, als Konsequenz dessen ereignet, was sich ereignet hat. Es ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Alles physische Leben funktioniert in Übereinstimmung mit diesem Naturgesetz. Wenn du dich erst einmal an dieses Gesetz erinnerst und es anwendest, dann hast du das Leben auf physischer Ebene gemeistert. Was dir wie Bestrafung erscheint – oder was du das Böse nennst oder Pech -, ist nichts weiter als ein sich selbst bestätigendes Naturgesetz. Wenn du dieses Gesetz verstehst und danach lebst, würde sich unser Selbst nie wieder in Schwierigkeiten befinden. Du würdest keine Lebenssituation mehr als Problem erachten. Du würdest keinen Umstand mit Bangen entgegensehen und allen Sorgen, Zweifel und Ängsten einfach ein Ende bereiten. Du würdest so leben, wie in deiner Fantasie Adam und Eva lebten – nicht als entkörperlichte Geister im Reich des Absoluten, sondern als verkörperte Geister im Reich des Relativen - in einem paradiesischen Bereich der Realität, in dem alles möglich ist. Du würdest den „Himmel auf Erden“ erleben.

 

Ja, du würdest den „Himmel auf Erden“ erleben – und du würdest über alle Freiheit, alle Freude, allen Frieden, alle Weisheit, alles Verstehen und die Macht des Geistes, der du bist, verfügen. Du würdest ein voll und ganz verwirklichtes Wesen. Das ist das Ziel deiner Seele. Das ist ihre Absicht – sich voll und ganz zu verwirklichen, während sie sich in deinem Körper aufhält - zur Verkörperung all dessen, was wirklich ist. Das ist der göttliche Plan für dich. Das ist das Ideal des Göttlichen: dass es durch dich verwirklicht wird.

 

Du kannst alles Sein, Tun und Haben

 

Um diesem Ideal gerecht zu werden, musst du dich von der dir anerzogenen Erwachsenenwelt verabschieden und „werden wie ein Kind“. Du musst wieder lernen die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen. Verstehen lernen, dass das Leben ein Spiel ist, bei dem es kein Verlieren und keine Verlierer gibt – aber auch keine Verpflichtungen und Einschränkungen. Als göttliches Kind verfügst du über die göttliche Macht und schöpferische Energien, die alles möglich machen. Du kannst alles Sein, Tun und Haben, was immer du dir vorstellst oder wünscht. Das Göttliche hat den Lebensprozess und das Leben selbst, so wie du es kennst, erschaffen. Alles Weitere erschaffst du dir selbst - denn das Göttliche hat dir die freie Wahl gegeben, damit du mit deinem Leben verfährst, wie du es willst.

 

Genieße alles – brauche nichts

 

Doch bei allem, was du Sein, Tun oder Haben kannst, führt der wahre Weg zu Zufriedenheit und Glück, das du nichts brauchst. Genieße einfach alles – aber brauche nichts! Wünsche und genieße alles. Wähle, was sich dir zeigt. Spüre deine Gefühle. Weine dein Weinen. Lache dein Lachen. Achte auf deine Wahrheit in deinem Inneren. In allem, was ist, ist Vollkommenheit. Wenn du die Vollkommenheit des Göttlichen erkennen möchtest, trachte durch Bewusstseinswandel danach dies zu erkennen. Auch wenn sich alle Emotionen erschöpft haben, sei still und wisse, dass das Göttliche immer noch gegenwärtig in dir ist. Mit anderen Worten: sehe auch inmitten der Tragödie die Herrlichkeit des göttlichen Prozesses, dass dein Leben ausmacht. Das scheint unmöglich zu sein? ... Wenn du dich nach innen ins göttliche Bewusstsein begibst, ist es dir möglich. Genieße das Leben einfach wie die Fahrt in einer Achterbahn. Wenn du dich dem Auf und Ab der Fahrt / dem Leben hingibst (Vergleich: im Leben einfach alles genießt), dann ist es angenehm leicht und aufregend für dich. Aber wenn du dich gegen das Auf und Ab sträubst (Vergleich: im Leben unbedingt etwas brauchst und willst - oder Umstände nicht akzeptieren kannst), dann wird die Fahrt / das Leben anstrengend für dich und manchmal sogar eine Tragödie.

 

Leben ohne Verpflichtungen & Einschränkungen

 

Bei allem, was du als „Gotteskind“ erwählst, was du Sein, Tun oder Haben möchtest, gibt es keine Beschränkungen. Ebenso gibt es keine Verpflichtungen, Begrenzungen, Richtlinien oder Regeln. Du bist auch nicht durch irgendwelche Umstände oder Situationen gebunden, nicht eingeschränkt durch irgendeinen Kodex oder ein Gesetz. Du wirst auch nicht für irgendeine Ungehörigkeit bestraft - denn in den Augen deines göttlichen „Vaters“ gibt es nichts Ungehöriges. Nur ein Leben in völliger Freiheit lässt dich zu dem werden, wer du wirklich bist - nämlich ein göttliches Kind (göttliches Wesen). Und nur in diesem Verständnis und dieser Verbindung kann der große Plan des Göttlichen umgesetzt werden. Du hast keine Verpflichtung in einer Beziehung oder deiner Beziehung zu sämtlichen Dingen. In allem, was du tust - aus einem Gefühl der wunderbaren Gelegenheiten heraus, die dir deine Beziehungen oder die Beziehung zu allen Dingen bieten - bietet sich dir Gelegenheit dich zu entscheiden und zu sein, wer-du-wirklich-bist. Solange du das anders siehst, wirst du den Kern der Sache nicht verstehen und auch nicht wahrhaft zufrieden und glücklich werden.

 

Der Weg zur deiner inneren Freiheit

 

Du kannst alles Sein, Tun und Haben, was immer du dir vorstellst. Aber nichts sein zu müssen, nichts tun zu müssen und nichts zu brauchen, das bedeutet größeren Reichtum. Jeder menschliche Konflikt entsteht aus einem fehlgeleiteten Verlangen. Der einzig dauerhafte Weg zu einem Frieden der Menschen in der Welt ist der Weg zu einem zufriedenen Selbst eines jeden einzelnen Menschen - und der wird erreicht durch Frieden im Innern. Wenn du inneren Frieden findest, stellst du fest, dass du auch ohne all die Dinge auskommst, die du dir in Form des Sein, Tun und Haben erwählen kannst. Das bedeutet einfach, dass du das Sein, Tun und Haben der äußeren Welt nicht brauchst. „Nichts zu brauchen“ bedeutet großen Reichtum und große Freiheit – und ist der wahre Weg zu Zufriedenheit und Glück.

 

Nichts zu brauchen befreit dich. Erstens befreit es dich von der Angst: Angst, dass du etwas, was du bist und hast, verlieren könntest - und Angst, dass du ohne das Haben eines bestimmten Gegenstandes oder Besitz nicht glücklich werden könntest. Zweitens befreit es dich von der Wut: Wut ist die Verkündung von Angst. Wenn du nichts zu fürchten hast, hast du nichts, worüber du wütend werden müsstest.

 

Wärst du völlig befreit von der Furcht, und somit von Angst und Wut, würden folgende Aspekte auf dich zutreffen: Du wirst nicht wütend, wenn du etwas nicht bekommst, was du möchtest, weil dein Wunsch nur eine Vorliebe, aber keine Notwendigkeit bedeutet. Deshalb verbindest du keine Angst mit der Möglichkeit, dass du es vielleicht nicht bekommst. Und somit kommt auch keine Wut auf. Du wirst nicht wütend, wenn du andere etwas tun siehst, was sie deinem Wunsch nach nicht tun sollten, weil für dich keine Notwendigkeit besteht, dass sie irgendetwas Bestimmtes tun oder nicht tun. Somit kommt keine Wut auf. Du wirst nicht wütend, wenn andere unfreundlich sind, weil für dich keine Notwendigkeit besteht, dass sie freundlich sind. Du wirst nicht wütend, wenn andere lieblos sind, weil für dich keine Notwendigkeit besteht, dass sie dich lieben. Du hast auch keine Wut, wenn jemand grausam oder verletzend ist oder dich zu schaden sucht, denn für dich besteht keine Notwendigkeit, dass er sich anders verhält, und dir ist klar, dass du nicht wirklich verletzt oder geschädigt werden kannst. Du hast noch nicht einmal Wut, wenn dir jemand nach dem Leben trachtet, denn du hast keine Angst vor dem Tod.

 

Wenn du im Leben die Möglichkeiten des Sein, Tun und Haben ohne Einschränkungen und ohne Verpflichtungen genießt - ohne sie zu brauchen -, wird dein Leben einfach und wirst einfach Leben!

 

Kinder möchten einfach nur spielerisch und schöpferisch ihre Welt erschaffen und damit erfahren, wer-sie-sind. Für Kinder, die noch nicht von Erwachsenen und der Erwachsenenwelt geprägt wurden, gibt es Begriffe wie Arbeit, Zeit, Erfolg, Misserfolg, Lügen, Betrügen, materielles Denken und Besitzen, Besiegen, Neid, Hass und Töten nicht. Kinder sind einfach authentisch und leben in der Wahrheit. Zu dieser Welt haben wir Erwachsene häufig keinen Zugang mehr und wirken daher störend auf die Kinder. Dein wahres Selbst, das was-du-wirklich-bist, ging durch das „Erwachsenwerden“ verloren. Wenn du dich aber bemühst, wieder in diese Welt einzutauchen - und damit deine Kinder (oder Kinder allgemein) in ihrem Denken und Handlungen verstehen lernst -, dann wirst du zurückerlangen, was dir verloren ging.

 

Du bist dann dort wieder angekommen, wo dein Leben begann und zu einem wahrhaftigen, zufriedenen und glücklichen „Kind des Göttlichen“ geworden.

 


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